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- Erstellungsdatum 26. Juni 2022
- Zuletzt aktualisiert 26. Juni 2022
Die Analyse mit der ICF-CY – Hilfsmittel für einen multifaktoriellen Zugang zur Planung des sozial-emotionalen Lernens?
Autor:innen
Liliana Tönnissen und Dennis Christian Hövel
DOI
https://doi.org/10.35468/5950-11
abstract
Die Ursachenerklärung für Verhaltensprobleme in der Schulpraxis erfolgt oft monokausal. Ein mangelndes Bewusstsein für die multifaktorielle Genese von Verhaltensproblemen kann als zentrales Hemmnis für eine inklusive Bildung eingeschätzt werden. Kategoriale Diagnosen wie Depression oder ADHS werden oft als rein biologische Ursachen dem Kind oder Jugendlichen zugeschrieben und dazu benutzt, Verantwortung zu delegieren. Trotz dieser Befunde fehlt es m.u. an geeigneten Massnahmen, um Lehrkräfte in der Diagnostik zu unterstützen. Im vorliegenden Beitrag wird die Frage diskutiert, ob die ICF-CY zur multifaktoriellen Eruierung der Lernausgangslagen für das emotional-soziale Lernen beitragen kann.
Es wird aufgezeigt, auf welche Weise das bio-psychosoziale Modell zur Erklärung von Verhaltensproblemen und zur Erweiterung der diagnostische Perspektive eingesetzt werden kann, um ins Stocken geratene Lehr- und Lernprozesse zu analysieren. Der mehrperspektivische Zugang öffnet den Blick für Wechselwirkungen und Interaktionen beim Lernprozess von Kindern und Jugendlichen. Klinisch-kategoriale Diagnosen stehen nicht mehr im Vordergrund, sondern förderliche und hinderliche Lernbedingungen. Unter Einbezug von fachspezifischem Bezugswissen und theoretisch fundierten diagnostischen Fragestellungen wird das Lernen in all seinen Facetten analysiert. Schliesslich können mit einer Methoden-Gegenstandsinterkation Hypothesen und gezielte, individuell abgestimmte Förderansätze erarbeitet werden.
keywords | Schlagworte
sonderpädagogische Diagnostik; ICF-CY; sozial emotionales Lernen