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- Erstellungsdatum 26. Juni 2022
- Zuletzt aktualisiert 26. Juni 2022
„Seiner selbst mächtig zu bleiben“ (Adorno) – Bildung bei Beeinträchtigungen der sozio-emotionalen Entwicklung Konturen eines konstellativen Bildungsbegriffs
Autor:innen
Pierre-Carl Link
DOI
https://doi.org/10.35468/5950-08
abstract
Der Bildungsbegriff wird in aktuellen sonderpädagogischen Debatten systematisch noch wenig bemüht. Auffälligkeiten im Erleben und Verhalten stellen nicht selten in Frage, was Adorno als Erfahrung „seiner selbst mächtig zu bleiben“ bezeichnet. Was dabei Bildung im jeweiligen heilpädagogischen Handlungsfeld disziplinär wie professionsbezogen konkret meint, muss immer wieder neu verhandelt werden. Innerhalb der Heilpädagogik kann man versucht sein, von einem bildungsbürgerlichen Verständnis von Bildung auszugehen, welches den realen Lebens- und Problemlagen von Kindern und Jugendlichen in psychosozialen Beeinträchtigungen nur selten entspricht. Reflektiert werden soll deshalb ein praxeologisches und damit handlungsleitendes Bildungsverständnis für die Pädagogik bei Verhaltensstörungen, das die Ermöglichung sozialer Lernprozesse initiiert. Dabei wird versucht, einen konstellativen Bildungsbegriff für die Heilpädagogik zu entwickeln, der – frei nach Kobi – durchlässig und flexibel sein muss in Bezug auf die Lebenslagen und -welten der adressierten Subjekte. Dieses Denken in Konstellationen wird kontextualisiert von Kollers Theorie transformatorischer Bildungsprozesse. Ein solcher Bildungsbegriff hat Konsequenzen für die Disziplin, da sie Fallvignetten, Diskurse und Statistiken in kreative Konstellationen zu bringen vermag. Damit entsteht ein optionengeleiteter Bildungsbegriff, der einen diskursiven Freiraum eröffnet.
keywords | Schlagworte
Bildung, Pädagogik bei Verhaltensstörungen, Vulnerabilität, Subjektorientierung, Konstellative Heilpädagogik