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- Erstellungsdatum 25. Juni 2023
- Zuletzt aktualisiert 25. Juni 2023
Multiprofessionalität und Netzwerke als Generallösung? – Ein Plädoyer für einen Perspektivwechsel
Autor:innen
Andrea Bethge
DOI
https://doi.org/10.35468/5903-04
abstract
Der Beitrag geht der Frage nach, inwiefern der Ruf nach Multiprofessionalität, nach externen Helfern etc. tendenziell zur Verantwortungsdiffusion führen und die Lösungssuche per se auf die Hinzuziehung weiterer Expertinnen und Experten richten. Aufgezeigt wird, wie dieses Vorgehen tendenziell die Experten in ihrem professionellen Selbst sowie den sogenannten Verhaltensgestörten gleichermaßen schwächt, denn die Betonung der Notwendigkeit von Multiprofessionalität impliziert immer auch, dass die oder der Einzelne eine konkrete, i.d.R. problematische Situation quasi a priori – allein nicht konstruktiv bewältigen kann. Zugleich zeigt die durch die Lehrerfortbildung gebrochene Perspektive der Praxis, dass doch (irgend) jemand die Verantwortung übernehmen und eine Beziehung zum Klienten aufbauen muss. Wünschenswert wäre eine argumentative Debatte über den Nutzen, aber auch die Nachteile multiprofessioneller Zusammenarbeit aus den verschiedenen Perspektiven anzuregen, um das Ziel der Zusammenarbeit, – erfolgreiche Teilhabe an der Gesellschaft auf der einen und berufliches Selbstwirksamkeitserleben auf der anderen Seite – stärker in den Focus zu rücken. Untersetzt wird die Argumentation mit zwei Fallanalysen aus der Lehrkräftefortbildung.
keywords | Schlagworte
Kollaboration, Beziehung, Verantwortung, unterschiedliche Perspektiven