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- Erstellungsdatum 25. Juni 2023
- Zuletzt aktualisiert 25. Juni 2023
Perspektiven von Bediensteten des Jugendstrafvollzugs auf pädagogische Beziehung – tiefenhermeneutische Einsichten aus einer qualitativ-empirischen Studie
Autor:innen
Janet Langer, Pierre-Carl Link, Ulrike Fickler-Stang und David Zimmermann
DOI
https://doi.org/10.35468/5903-02
abstract
Deviantes Verhalten stellt eine Anpassung an dysfunktionale Lebenswelten Heranwachsender dar, das sich erst durch die Berücksichtigung des komplexen Zusammenspiels der Innen- und Außenwelt des Subjekts unter Einbezug interdisziplinärer Wissensbestände verstehen lässt. Aus der Ätiologie devianten Verhaltens werden eine Erziehungsbedürftigkeit und -notwendigkeit von jungen Gefangenen abgeleitet. Pädagogische Konzeptualisierung und gesetzlicher Erziehungsauftrag in Jugendstrafanstalten korrespondieren demnach. Aus pädagogischer Sicht vollzieht sich eine gelingende Erziehung und Entwicklung in Beziehungen, weshalb Erziehung und Entwicklung nicht ohne eine förderliche pädagogische Beziehung gedacht werden können.
Der vorliegende Beitrag geht, Bezug nehmend auf das Setting des Jugendstrafvollzugs, der Frage nach, wie sich pädagogische Beziehungen in ‚totalen Institutionen‘ darstellen und welche Perspektiven Bedienstete innerhalb des Jugendstrafvollzugs auf pädagogische Beziehungen mit jungen Inhaftierten haben. Dazu wurden im Rahmen eines Forschungsprojektes pädagogische Interaktionen dokumentiert sowie Gruppendiskussionen mit Bediensteten einer Jugendstrafanstalt durchgeführt. Auf Grundlage einer tiefenhermeneutischen Auswertung werden nun erste Ergebnisse zur Bedeutung und Qualität pädagogischer Beziehungen aus Sicht der Werkmeister präsentiert. Hierbei zeigt sich, dass Beziehungen zu Inhaftierten eher abgewehrt werden. Daraus lassen sich Schlussfolgerungen für eine Professionalisierung für die Beziehungsgestaltung von Bediensteten im Jugendstrafvollzug ziehen.
keywords | Schlagworte
Beziehung, Erziehung, Jugendstrafvollzug, Psychodynamik, Tiefenhermeneutik